Herb und frisch

 Der Viez ist ein herbes, frisches Getränk, gegoren aus den kleinwüchsigen Äpfeln der Streuobstwiesen. Traditionell hat der Viez durchgegoren einen Alkoholgehalt von ca. 5 bis 7 Prozent. Er wird pur oder als Schorle getrunken.

Viez

Container

eine Erfolgsgeschichte

Most, Eppler, Äbbelwoi oder Cider

Das Wort „Viez“ stammt wahrscheinlich vom lateinischen Wort „vice“ ab, das „an Stelle von“ oder „für“ bedeutet. Der Name „Viez“ geht zurück auf dessen frühere Bedeutung als wichtigstes alkoholisches Getränk für die Landbevölkerung des Saargaus. Diese trank den Apfelwein „vice vinum“, d.h. an Stelle des teuren Traubenweins. Meist produzierte man den Viez auch gleich selbst. Er wurde früher aus Birnen und Äpfeln hergestellt. Heutzutage gibt es neben dem Viez aus verschiedenen, vornehmlich alten Apfelsorten auch gute sortenreine Vieze. Die Bezeichnung „Viez“ wird fast ausschließlich in einem Radius von schätzungsweise 50-70 km rund um Trier verwendet. In anderen deutschsprachigen Regionen wird der Viez Most, Eppler, Äbbelwoi oder Cider genannt.
 Der Viez wurde erstmals ca. 400 v. Chr. vom antiken Geschichtsschreiber Herodot in Side (heute ein Urlaubsort in der Türkei) erwähnt. Damals war er nicht unter dem Namen Viez bzw. Apfelwein bekannt, sondern wurde als Sidra bezeichnet. Daraus leiten sich seine verschiedenen Namen ab, wie z.B. Cidre, Cider, Sidra, Siider. Im 1. Jahrhundert n. Chr. bezeugte ein römischer Militärarzt dem Viez eine heilende Wirkung, welche zu jener Zeit bei den Soldaten guten Anklang fand. Karl der Große brachte im 6. Jahrhundert diesen Apfelwein (Sidra) mit nach Westeuropa in die Regionen Baskenland, Biskaya und Westfrankreich. Von dort verbreitet er sich im Lauf der Jahrhunderte über nahezu den gesamten europäischen Kontinent.
 
Heutzutage umspannt die Ausbreitung des Apfelweins nahezu den gesamten Globus. Erzeugt wird er nicht nur in den meisten Regionen Europas, sondern unter anderem auch in den USA, Mexiko, Kanada, Südafrika oder Japan - und das unter ganz verschiedenen Namen.